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Sonntag, der 8. November 2009Die
letzte Woche dürfte so ziemlich eine der aufregendsten Wochen seit
dem Unfall gewesen sein. Für alle! Natürlich bringt ein Umzug in ein
neues Lebensumfeld viele Veränderungen mit sich, aber im Fall eines
schwerstbehinderten Kindes wirken sich Veränderungen anders aus als bei
uns. Auch die nächste Woche wird sicherlich viel Neues mit sich
bringen. Vieles muss sich noch ergeben und man muss sich natürlich auch
gegenseitig kennenlernen. Aber ich kann euch schon sagen, dass alle,
die wir dort angetoffen und alle, die mit Philip zu tun haben, sehr
lieb und sehr motiviert sind, um ihm die Eingewöhnung so angenehm wie
möglich zu gestalten. Als Beispiel kann ich Maraike, seine "neue"
Bezugspflegerin, nennen. Die ist wahrscheinlich genau die richtige für
einen Jugendlichen wie Philip. Am
Samstag war Nina (seine Ex-Bezugspflegerin aus Hattingen) zu Besuch da.
Wir haben uns, und ich denke ich spreche auch für Philip, riesig über
Ninas Besuch gefreut. Wir alle würden uns sehr Freuen, wenn sich daraus
eine sehr gute Freundschaft entwickeln würde, sofern das nicht schon
der Fall ist. Als Geschenk gab es u.a. ein Foto, welches viele der
Mädels von der Station 4b in Hattingen-Holthausen kostümiert auf einer
Halloween-Party zeigt. Leider hat mir Nina nicht erlaubt, dieses Bild
hier zu zeigen. Ok, das verstehe ich aber auch! An dieser Stelle
möchten wir uns in Philips Namen auch für die vielen lieben Grüße aus
Hattingen bedanken (Ganz besonders bei Schwester Daniela, der
Flitmeisterin! Siehe dazu den Eintrag vom 3. Oktober!) und grüßen euch
auch ganz lieb. Nina war dann auch gleich Zeuge der ersten Bulli-Fahrt
von Philip. Wir (Nina, Mama, Philip und Thorsten) waren bei IKEA in
Kamen, um noch Haken für die kahle Wand in Philips Zimmer zu besorgen.
Bis auf ein kleines technisches Problem mit dem Rolli hat alles super
geklappt. Ich glaubem wir werden noch viel Spass mit dem Bulli haben.
Das bedeutet für Philip eine ganz neue Lebensqualität, denn so kann er
die Klinik und den direkten Bereich darum auch verlassen und ist so
mobil wie wir auch. P.S.: Philip ist ganz lieb und herzlich in der Wohngruppe aufgenommen worden. Siehe unten! ;-)

Dienstag, der 3. November 2009Philip
ist umgezogen. Der Transport hat gut geklappt und Philip ist ebensogut
in der Lebensarche in Unna-Königsborn angekommen. Aber es war ein ganz
aufregender Tag für alle: für Philip, der viele Eindrücke der neuen
Umgebung erstmal aufnehmen muss und für Mama & Papa, die neben dem
ganzen Papierkram auch die ganzen Eindrücke verarbeiten müssen.
Dementsprechend müde werden heute abend alle sein (Thorsten sowieso,
denn der schnupft und hustet, darf deswegen diese Woche nicht raus und
schreibt noch kurz diese Zeilen). Morgen wird Philip zum ersten mal in
seinem "neuen" Zimmer aufwachen und den ersten ganzen Tag in Unna
verbringen. Es werden noch viele Tage folgen, denn anders als in der
Reha in Hattingen ist hier das Ende völlig offen. Wir wünschen ihm,
dass er sich ganz schnell dort einlebt und ein Zuhause findet, daneben
aber nie den Bezug zu seiner alten Heimat verliert. Er wird uns hier
sicherlich besuchen und wir wünschen ihm, dass er dort auch weiterhin
sooo viel Besuch bekommt wie in Hattingen. Unna ist ja keine Weltreise
entfernt!Sonntag, der 1. November 2009Es
liegt wirklich nicht daran, dass ich schreibfaul geworden bin, sondern
in der letzten Woche bin ich schlichtweg nicht zum Schreiben gekommen.
Die Ereignisse haben sich überschlagen. Aber mal der Reihe nach. 1.
Wir haben ein Auto gekauft, mit dem wir Philip in Zukunft
transportieren können. Nachdem der Besuch im Garten bei Rudi so ein
voller Erfolg war, brauchen wir ganz einfach eine
Beförderungsmöglichkeit für Philip. Nach intensiver Recherche im
Internet sind wir auf ein gutes Angebot gestoßen: einen alten
VW-Bulli
(T4, hoch & lang) mit einer hydraulischen Rollihebevorrichtung am
Heck. Der Wagen ist sicherlich nicht schön und hat ein paar Macken und
Beulen, aber er erfüllt den Zweck und war sehr günstig. Mag sein, dass
der Wagen etwas größer und länger ist, als wir ihn
unbedingt brauchen, aber wer weiss, wofür man so einen großen Bulli in
Zukunft verwenden kann und was wir alles für Philip mitnehmen müssen.
Aber die eigentliche Sensation ist, dass wir diesen Wagen komplett durch eure Spenden
finanzieren konnten! Ohne die finanzielle Unterstützung wäre es
ansonsten nicht möglich gewesen, dass Philip auch mobil ist. Der
Händler war sehr freundlich und hat uns den Wagen, trotz zahlreicher
lukrativerer Angebote, vermacht. Es ist der Wahnsinn, was noch für
gebrauchte VW-Bullis bezahlt wird! Ich werde den Wagen morgen anmelden
und dann steht einer Probefahrt von Philip (fast) nix mehr im Wege.
Natürlich müssen wir noch die Befestigung des Rollis im Bulli
ausprobieren, aber dann kann es wirklich losgehen. Wir hoffen, dass
Philip durch die vielen Eindrücke und Erlebnisse außerhalb der Klinik
neue Erfahrungen sammelt und dass diese ihm helfen werden. Zumindest
dürfte das Leben weniger langweilig sein und es ist ein weiterer
Schritt zurück ins "normale" Leben. 2. Wir waren mit Philip
schwimmen. Mittlerweile waren wir sogar schon zwei mal schwimmen.
Nachdem uns am Mittowch die Frau Henn als Physiotherapeutin gezeigt
hat, wie wir alles handhaben müssen, sind wir dann am Samstag selber
mit Philip im Schwimmbad der Klinik gewesen. Die Kopfstütze ist
wirklich super! Mehr braucht Philip auch nicht, denn die Kopfstütze
bringt schon soviel Auftrieb, dass er sich damit im Wasser ganz locker
treiben lassen kann. Rein ins Wasser geht es mit Hilfe eines Sitzes an
einem Kran, mit dem er ins und aus dem Wasser gehoben wird. Und bei
31°C kann man es dann auch ganz entspannt angehen lassen. Aber so wie
wir auch muss Philip wahrscheinlich erst Vertrauen finden, dass nichts
passieren kann und dass er sich ganz entspannt treiben lassen kann. Es
ist schon aufregend für alle Beteiligten. Im Wasser kann Philip seine
Arme und Beine frei bewegen. Da er das von sich aus noch nicht (nur ein
bisschen) macht, können wir seine Arme und Beine locker bewegen, damit
die Muskeln und Gelenke nicht "einrosten". Nach dem Schwimmen, und das
hat sich schon als ein kleines Ritual etabliert, geht es ab ins Bett
unter die gemütliche Kuscheldecke und dann wird ein Nickerchen gemacht.
Warum auch nicht!? 3. Philip hat seine Abschiedsparty in
Hattingen-Holthausen gefeiert. Nach fast fünf Monaten Aufenthalt dort
gilt es einen weiteren Schritt zu gehen. Am Dienstag, den 3.11., wird
Philip von Hattingen nach Unna gefahren und dort in der Lebensarche
Unna-Königsborn (der Link dahin ist hier)
einziehen. Man kann sich das in etwa wie ein Internat vorstellen. Die
Kinder und Jugendlichen dort wohnen in WGs. Eine Schule befindet
sich im selben Haus. Philip wird dort also, wie selbstverständlich,
morgens zur Schule gehen. Nachmittags finden dann Therapien statt
(vielleicht gibt es dafür ja keine Hausaufgaben auf). Ihr könnt euch
vielleicht vorstellen, dass das Leben dort wieder ganz anders sein wird
als es für Philip jetzt ist. Er, aber auch wir werden uns (wieder) auf
eine ganz neue Situation einstellen müssen. Es wird sicherlich ein
wenig aufregend werden, aber wir sind guter Dinge, dass sich diese
Aufregung lohnen wird. Der Aufenthalt in Unna ist für länger angedacht.
Philip wird dort wohnen und nicht nur zur Reha sein. Ich werde euch
berichten, wenn der Umzug erfolgreich vonstatten gegangen und Philip
umgezogen ist. Besuchen könnt ihr ihn dort natürlich auch. Aber wir
werden in der nächsten Woche sicherlich einiges darüber erfahren und ich
werde es euch wissen lassen, damit ihr Philip weiterhin so fleißig
besuchen könnt. Vielleicht seid ihr ja auch neugeirig, so wie wir es
auch sind.Sonntag, der 25. Oktober 2009 Hier
seht ihr zwei HSV-Fans beim Fachsimpeln vor dem Anstoss. Wer hier wem
die richtige Taktik zum Erfolg erklärt, lässt sich nicht genau sagen.
Wie zu den guten alten Zeiten hatte Rudi Philip zum Fussballschauen in
seine Gartenlaube eingeladen. Leider war der Weg etwas weiter als er
noch vor dem Unfall war. Aber kein Problem: Taxi kommen lassen und los
ging´s von Hattingen nach Essen. (Wir brauchen einen Wagen! Das Taxi
ist auf Dauer zu teuer.) Philip hat der Ausflug sichtlich Spass
gemacht. Die Laube ist aber auch gemütlich! Aber wir sind nicht
alle so fanatische (HSV-)Fans wie die beiden. Natürlich waren die
beiden Herren nicht unter sich, sondern viele Freunde und Verwandte
waren ebenfalls gekommen. Dazu kam eine tatkräftige Unterstützung aus
der Klinik gleich mit. Zwei Pflegerinnen haben es sich nicht nehmen
lassen und haben Philip begleitet und hatten offensichtlich auch ihren
Spass daran. Die beiden waren selbstverständlich nicht im Dienst und
mussten sich zur Abwechslung auch mal nicht um Philip kümmern. Rudi und
Philip hatten alles im Griff. Es gab eine deftige Suppe, einen
leckeren Kuchen und das eine oder andere Getränk. Das Wetter hat zum
Glück auch mitgespielt. Alles in allem war es ein rundum schöner
Nachmittag bei Rudi im Garten. Leider hat der HSV nicht gewonnen,
sondern nur unentschieden (3:3) gegen Schalke gespielt. Aber das tat
der guten Stimmung keinen Abbruch. Zurück nach Hattingen wurde Philip
von Mama und den beiden Damen begleitet, damit er auch gut ins Bett
kam. Wahrscheinlich konnte er nach der ganzen Aufregung gut schlafen.
Immerhin war es sein erster Ausflug in die "alte Heimat". Ist es nicht
verrückt, dass ich hier von einem Ausflug in die Heimat schreibe!?
Seine neue Heimat wird auch in der nächsten Zeit nicht bei uns in Essen
sein, weil sein Zustand es noch nicht zulässt. Aber trotzdem oder erst
recht bleibt es unser Ziel, dass Philip wieder mit seinen Freunden und
Verwandten zusammen leben kann und dass dieses Leben ein Stück
Normalität beinhaltet, so wie unser aller Leben auch. Aufregung hatten
und haben wir schon genug. Vielleicht wird es eines Tages wieder zu dem
Ritual, dass es mal war: sonntags nachmittags bei Rudi in der Laube
Fussball im Fernsehen anschauen und dabei lecker essen. Ach ja: Die
Kofstütze sieht zwar etwas unbequem und unorthodox aus, aber dieses
Modell ermöglicht Philip die größtmögliche Bewegungsfreiheit bei
gleichzeitiger Stabilität. Sie passt noch nicht perfekt, aber zusammen
mit der Physiotherapeutin und dem Sanitätshaus arbeiten wir daran.
Samstag, der 24. Oktober 2009Zunächst einmal kann ich euch berichten, dass es Philip richtig gut geht und dass er die Woche über gut gelaunt
war. Zumindest hatte es ganz den Anschein und mittlerweile können wir
seine Reaktionen gut einschätzen. Schwimmen war er leider noch nicht,
aber das wird sicherlich noch werden. Wir haben gelernt, dass wir nicht
ungeduldig sein dürfen und viele Dinge so hinnehmen müssen, wie es
kommt. Aber auch andere Dinge müssen wir leider oft so hinnehmen,
wenngleich auch dringend etwas unternommen werden muss. Ich denke, ich
berichte euch an dieser Stelle mal von dem ganzen Drumherum, das uns,
neben Philip selber, so beschäftigt. Zunächst wäre da die
Krankenkasse zu nennen. Andreas (der Papa) bekam einen Brief von der
Krankenkasse, dass Philip jetzt in Pflegestufe 1 eingestuft sei. Dies
ist die niedrigste Pflegestufe! Diese Einstufung hat garantiert nichts
mit der Realität zu tun. Wie es zu dieser Einschätzung der Krankenkasse
kommt, ist uns schleierhaft. Scheinbar vertraut die Krankenkasse aber
auch selber ihrer Einstufung nicht (oder der eine Mitarbeiter weiss
nicht, was der andere macht) und hat den medizinischen Dienst gebeten,
sich Philip bei einem Hausbesuch anzuschauen und eine Einstufung
vorzunehmen. So wird dies auch üblicherweise gehandhabt. Dafür wurde
uns ein Termin mitgeteilt, wann jemand von diesem Dienst bei uns in
Essen auftauchen würde. Jetzt zahlt die Krankenkasse seit Monaten viel
Geld für Philips Aufenthalt in Hattingen. Deswegen ist es für uns sehr
rätselhaft, warum der Dienst zu uns nach Essen kommen soll. Philip
werden sie dort nicht antreffen. Dieses haben wir dann sogleich in
einem Telefongespräch mit dem medizinischen Dienst geklärt. Allerdings
ist eine Verlegung des Treffens nach Hattingen, wo Philip ist, nicht
möglich, weil der Dienst für Essen nicht für Hattingen zuständig ist.
Also folgte noch ein Anruf bei der Krankenkasse, damit die dann den
Dienst in Hattingen beauftragen. Hinzu kommt noch die
Geschichte, dass Philips Verlegung nach der Reha nach Unna-Königsborn
fast geklärt ist. Fast! Es ist dort ein Platz für ihn reserviert und es
waren auch schon Leute aus Unna-Königsborn bei ihm, um einen
reibungslosen Umzug zu gewährleisten. Bisher fehlte nur die Zusage der
Kostenübernahme des Landschaftsverbandes Rheinland (Träger der
Einrichtung in Unna). Nachdem die verdächtig lange nichts hatten von
sich hören lassen, wurde der Herr Kaiser aus der Einrichtung in Unna
misstrauisch und hat sich mal erkundigt, wie der Stand der Dinge sei.
Ohne Zusage der Kostenübernhame keine Aufnahme! Ihm wurde dann
mitgeteilt, dass soweit keine Zusage erfolgen könne, weil noch nicht
geklärt ist, ob und wann die Unfallversicherung der neuapostolischen
Kirche Leistungen zu erbringen habe. Die hat uns aber schon
mitgeteilt, dass sie nicht daran denkt, überhaupt irgendwelche
Leistungen zu erbringen. Eine Klärung, ob und welche Leistungen
die Unfallversicherung erbringen muss, kann mitunter ein langwieriger
Rechtsstreit werden. Jetzt müssen wir den Landschaftsverband irgendwie
dazu bringen, trotz der ungeklärten Situation eine Zusage der
Kostenübernahme zu machen, weil wir und Philip sonst ein ganz großes
Problem haben werden. Bei all diesem Troubel bitte ich euch zu
bedenken, dass wir all dies in einer nervlich angespannten Lage
erleben. Das Kind liegt immerhin im Wachkoma und hat nicht nur einen
Schnupfen. Es ist nicht so, dass man mal eben nebenher ein
Missverständnis klärt. Eigentlich haben wir genug damit zu tun, uns um
Philip zu kümmern. Also darf man noch, nachdem man abends aus der
Klinik zurück ist, sich mit diesem Papierkram beschäftigen und ist
dabei nicht selten am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Die
Situation, dass es nichts zu klären oder zu regeln gibt, gibt es nicht.
Und leider sind es einige Dinge, die durchaus vermeidbar wären. Und
nachdem man den einen oder anderen Brief abends geschrieben hat, ist
der Tag auch schon rum und die angespannten Nerven brauchen dringend
den Erholungsschlaf. Wir hoffen aber, dass wir alles regeln und klären können und Philip damit die beste Möglichkeitt zur Genesung verschaffen.Montag, der 19. Oktober 2009Na,
wie macht sich Steven mit der Schwimm-Kopfstütze für Philip? Wir haben
uns nicht getraut, ihn damit ins Wasser zu schubsen. Außerdem habe ich
mich nicht ganz ins Bild getraut. Aber wir hoffen, dass Philip im
Wasser mindestens so gut gelaunt sein wird wie Steven außerhalb. Mit
der Kopfstütze kann Philip mit dem Gesicht nach oben gut im Wasser
liegen und der Kopf wird in der Mitte über Wasser gehalten. Damit ist
sichergestellt, dass man kein Wasser zu schlucken bekommt, auch wenn es
mal etwas welliger wird, weil vielleicht ein paar Kinder vom Beckenrand
gesprungen sind. Den ersten Einsatz der Stütze gibt es hoffentlich
noch in dieser Woche. Nichr ganz ohne Eigennutz hoffen wir darauf, bald
alleine mit Philip schwimmen gehen zu können. Wie ihr seht war am
Wochenende Besuch da. Und neben Steven waren noch viele andere da.
Insegsamt hatte Philip damit am Samstag und am Sonntag einige Besucher,
die sich allesamt gefreut haben, ihn wieder zu sehen. Und Philip ist
momentan richtig gut drauf. Er scheint körperlich fit und gesund zu
sein und auch sonst wird er immer aufmerksamer. Schritt für
Schritt, auch wenn die Schritte klein sind. |  |
Dankeschön!Wir
möchten uns in Philips Namen ganz herzlich
bei all denen bedanken, die das Sparschwein schon so gut gefüttert
haben. Die finanzielle Unterstützung
kann einen großen Beitrag zu einer erheblichen Steigerung der
Lebensqualität leisten. Mit dem Geld kann Philip einiges ermöglicht
werden, was
sonst einem behinderten Kind vielleicht nicht oder nur nach langem
bürokratischen hin-und-her möglich ist. Auf der Rehacare-Messe haben
wir einige Beispiele erleben dürfen, wofür die Spenden eingesetzt
werden können. Ein Beispiel ist die Winterbekleidung. Aufgrund der
speziellen Kopstütze und des Brustgurtes benötigt Philip speziell daran
angepasste Kleidung für den Rollstuhl. Eine "normale" Jacke kann er im
Rollstuhl nicht tragen. Die Jacke gibt es, aber da es sich um keine
Massenware handelt, kann man die Preise nur bedingt mit den Preisen für
"normale" Kleidung vergleichen. Sollte es keinen Zuschuss geben, würden
wir zwar nicht das Sparschwein schlachten, aber mal in seinen dicken
Bauch schauen. Auf
jeden Fall werden wir es euch auf dieser Internetseite wissen lassen,
wozu wir eure Spenden verwendet haben und welche Freude ihr dem Jungen
damit gemacht habt.
Freitag, der 16. Oktober 2009Ich
muss euch etwas erzählen! Rudi ist sauer. Warum? Da rackert sich der
Mann unermüdlich ab und fährt nahezu jeden Tag in die Klinik, um Philip
bei seinem Training nach Leibeskräften zu unterstützen. Von den 20
Berlinern, die Rudi als Motivationshilfe (braucht dort niemand!) und
Dankeschön für die Pfleger und Therapeuten mitgebracht hat, mal ganz zu
schweigen. Und dann ist heute ein großer Tag, und wer ist in der Klinik
bei Philip? Nicht Rudi, sondern seine Frau Dagi (die Philip auch
regelmäßig besucht)! Heute wurde ihr die gute Nachricht mitgeteilt,
dass der doofe MRSA-Keim komplett weg ist. Jetzt muss Rudi dieses
freudige Ergebnis alleine feiern, weil ja niemand sonst zuhause ist,
nicht einmal Dagi. Die feiert mit Philip. Nach der letzten Behandlung
war der Keim ja noch an einer Stelle nachgewiesen worden. Die ist aber
jetzt auch von diesem Keim befreit. Für uns bedeutet das, dass wir
wieder ohne Schutzkittel und Handschuhe in Philips Zimmer dürfen. Für
Philip bedeutet es, dass er endlich in ein anderes Zimmer umziehen kann
und nicht mehr in "Quaratäne" ist. Aber noch viel besser ist, dass er
jetzt auch das Schwimmbad nutzen darf. Wie schön muss es für ihn sein,
endlich wieder vom warmen Wasser getragen zu werden? Alle Bewegungen
sind viel leichter und das Wasser ermöglicht ihm viele neue
Sinneseindrücke. Frau Henn (seine Physiotherapeutin) ist schon ganz
"wild" darauf, mit Philip schwimmen zu gehen. Sie hat uns extra
deswegen heute morgen angerufen. Und bei dem Wetter ist ein Bad im
warmen Wasser sooo schön. Es muss ja nicht gleich der Sprung vom
3-Meter-Brett sein. Da trifft es sich gut, dass wir in dieser Woche
auf der Messe "Rehacare" in Düsseldorf waren. Es ist wirklich
interessant zu sehen, was es alles an Hilfmitteln und Unterstützung für
behinderte Menschen wie Philip gibt. Vieles ist davon nicht für Philip
geeignet, aber es gibt auch wenige ganz spezielle Angebote, die wie
gemacht für ihn sind. Um bei dem Thema Schwimmen zu bleiben, haben wir
dort eine Schwimmhilfe mit Kopfstütze zur Benutzung im Wasser gefunden.
Versucht bitte nicht, euch diese Kopfstütze vorzustellen, weil sie ganz
anders ist, als man sie sich vorstellen würde. Aber dieses Hilfsmittel
ist genial praktisch und genial einfach. Wir müssen heute also noch
einmal zur Messe flitzen und sie kaufen.
...und alle "alten"
Beiträge findet Ihr hier. |
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